Mein wunderbares neues 10.6. Snow Leopard System - Neu installiert, wie ein neues Leben

Vor 30 Tagen habe ich mein PowerBook, äh Macbook, neu aufgesetzt. Seit Mac OS X Cheetah oder 10.0.0.0 (heute sind wir 5 Haupt-Versionen und circa 25 System Updates weiter) habe ich immer mein Benutzerprofil migriert. Von X zu X und von Computer zu Computer, von Tischstation zu Laptop. Nun war aber das System so dermassen zerfressen und zerstückelt, dass auch ich als absoluter Nerd keine Chance mehr hatte da was hinzubiegen. Diese verfaulte, lahme Ente raubte mir den letzten Nerv und das letzte Megabyte auf der Festplatte, meine Beziehung zu meinem Mac hatte eine gröbere Krise und drohte in einem Flug aus dem (oder sogar durch) das Fenster zu enden. So habe ich mich dazu durchgerungen, alles komplett neu aufzusetzen. Mit einem Ziel: das perfekte System für den effizientesten Arbeitsablauf zu kreieren, ein paar Gigabyte einzusparen und endlich wieder Freude an meinem Laptop zu haben.

Hier ein kleiner Zwischenbericht und eine kleine Frage ganz zum Anfang: Was zum Teufel haben wir Informatiker eigentlich in den letzten 20 Jahren gemacht um das Leben der BenutzerInnen EINFACHER zu machen und nicht KOMPLIZIERTER? Oh du dampfende Scheisskacke... dem Thema widmen wir aber besser eine ganze Artikel-Reihe.

Aber jetzt zum Zwischenbericht. Meine Vorsätze waren:

  • Verzichte auf Office für den Mac. Die Microsoft Boys und Girls können zwar - wenn sie wollen - grossartige Software programmieren, die Geschichte mit MS-Software für den Apfel ist aber eine einzige Katastrophe (abgesehen von IE 5 für den Mac). Office 2009 ist dermassen lahm auf meinem Macbook und dermassen - argh ich will gar nicht mehr sagen.
  • Installiere nur Software von ProgrammiererInnen, welche etwas von Mac OS X verstehen und Cocoa einsetzen. Oder mindestens sonst einen Plan haben wie man für den Apple programmiert.
  • Keine halbstarken, umgewurstelten Linux Treiber oder anderen Hardware Schnickschnack (zB. USB Identitäts-Dongel) installieren. Treiber sind die Pest für ein effizientes System.
  • Gib Safari 4 noch einmal eine Chance, wenn er aber zu fest nervt vergiss ihn einfach. Es gibt ja auch noch Firefox oder Chrome. Nur weil Apple ihn mitliefert musst du ihn ja nicht einsetzen. ;)
  • Bezahle ausnahmslos deine Software oder deinstalliere sie nach der Testphase. Gibt es keine Testphase, schick den Anbieter zum Teufel.
  • Opensource ist super. Opensource ist aber nicht meine Religion, gute Software darf kosten und ich kann irgendwie verstehen, dass nicht jeder sein Baby mit allen anderen Nerds der Welt teilen will oder halt zu wenig intelligent ist mit Opensource Software genügend Geld für Bier zu verdienen. Heisst so viel wie: Pragmatismus beim installieren.

Wie habe ich mein System installiert: Homeordner gebackupt, Festplatte komplett formatiert, Mac OS X 10.6. Snow Leopard installiert und die wichtigsten Preferences, den Music und den Pictures Ordner von Hand rüber kopiert und den ganzen alten Rest irgendwo in Dokuments abgelegt (Spotlight loves you!)

So und was habe ich dann auf das jungfräuliche System installiert?

Wichtig zu wissen: Ich bin ein Managing Clown. Meine Arbeit besteht daraus, für den Rest unseres Team Arbeit zu beschaffen, zu telefonieren und möglichst wenig Chaos zu veranstalten. Ich hab also weder mit dem Zirkus von Adobe zu tun, noch brauche ich irgendwelche speziellen IDE's oder so. (auch wenn ich diese aus Nostalgiegründen immer wieder installiere, dann 2 Minuten rumklicke bis das Telefon wieder klingelt).

1. Fluid

Damit kann man Webapplikationen (z.B. Facebook oder Fineware Base) als Desktop Icons ins Dock holen und so z.B. Facebook und andere Sachen gleich beim Booten Starten. Heisser Tipp!

2. OmniFocus, OmniGraffle, OmniOutliner und OmniPlan.

Task's verwalten, Diagramme zeichnen, Notizen aufnehmen und Planen. Bei den Herren der OmniGroup merkt man, dass sie schon für Mac OS X programmiert haben, als dieses System noch NeXT hiess.

3. Quicksilver

Damit ich nicht immer die kleine Maus in die Pfoten nehmen muss, blitzschnell Programme starten kann und innert 2 Sekunden Zugriff auf mein Adressbuch habe.

4. Pixelmator

Weil ich jede Woche einmal ein Bild zuschneiden muss oder in einer PSD Datei rumstochern darf. Schnell, günstig und voll in X integriert.

5. Seesmic Desktop

Irgendwie muss ich ja meinen ganzen freien RAM verbrauchen seit ich kein Office mehr benutze. Nein im Ernst: Twitter monitoren und ab und zu 140 Zeichen rausschicken.

6. Mailplane

Dazu unten mehr.

7. VLC

Äh ja; Spass muss sein oder? Der Video-Player spielt jetzt einfach alles (OK, fast alles).

8. USB Overdrive

Weil Logitech-Treiber noch beschissener sind als Microsoft-Treiber.

9. Soundsource

Weil Mac OS X mindestens da eine Interface Schwäche hat. Mit 2 Clicks die Soundquellen ändern. Sehr praktisch und gratis dazu.

10. iWorks

Stinkt zwar immer mehr nach Office, aber ist dennoch die bessere Lösung. Startet rasch, zickt nur einmal pro Tag rum und nicht jeden Tag und hat ein schickes Interface. Ich muss zwar noch etwas trainieren, aber bei Office hatte ich auch 10 Jahre Übung.

11. Textmate

Wenn ich mal selber eine kleine Änderung an einer Website machen muss.

12. Transmit

FTP/SFTP Client. Dito 12.

13. XTorrent

BitTorrent-Client: No Comment but very cool!

Mein Testexperiment

Verzicht auf das Programm Mail von Apple. Setze nur noch GMail online ein. Als Hilfe dazu gibt es das eigentlich sehr coole Programm Mailplane. Doch habe ich heute morgen diesen Versuch abgebrochen. Es ist ein Horror mit 2 verschiedenen Accounts. Das wechseln von einem Account zu anderen geht einfach viel zu lange. Die optimale E-Mail-Lösung habe ich also noch nicht gefunden. Dazu mehr im nächsten Post...