Zürich schaut hin: Kampagne und Meldetool
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Zürich schaut hin ist eine Sensibilisierungskampagne der Stadt Zürich gegen Sexismus, Homo- & Transfeindlichkeit. Wir haben die Kampagne und ein Meldetool für Betroffene entwickelt.
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Unerwünschte Berührungen, unangenehme Blicke und Sprüche, Beleidigungen, verbale Herabsetzungen: Belästigung ist Alltag für viele Zürcherinnen und Zürcher. Wer in der Stadt mit offenen Augen unterwegs ist weiss, dass Grenzüberschreitungen im öV, draussen im Park und auf der Strasse oder abends im Ausgang leider keine Ausnahmen sind. Besonders häuftig leiden junge Frauen unter sexistischer und sexueller Belästigung, aber auch Lesben, Schwule, Bisexuelle oder trans Personen sind immer wieder Zielscheibe von Übergriffen.
Die Stadt Zürich handelt. Die Fachstelle für Gleichstellung im Präsidialdepartement und das Sicherheitsdepartement haben sich im Rahmen des Gleichstellungsplans zusammengeschlossen, um mit einem Bündel von Massnahmen das Problem von übergriffigem Verhalten anzupacken.
Etablierte Zusammenarbeit
Seit 2020 arbeiten wir mit der Stadt Zürich für dieses departementsübergreifende Projekt. Wir entwickelten das Kampagnenkonzept, den Kampangennamen und setzten das Projekt visuell und multimedial um. Das übergeordnete Ziel der Kampagne ist die Stärkung einer neuen gesellschaftlichen Norm, dass sexistische und sexuelle Belästigung, sexuelle Gewalt sowie homo- und transfeindliche Übergriffe nicht toleriert werden.
Die Kampagne setzt auf eine breite Allianz aus zivilgesellschaftlichen Organisationen und der Stadtverwaltung und fördert so die Vernetzung unter den einzelnen Akteuren. Über 30 Organisationen, Kollektive oder Verwaltungseinheiten haben sich «Zürich schaut hin» angeschlossen.
Meldetool für Betroffene
Herzstück von «Zürich schaut hin» ist ein Meldetool, auf dem Betroffene und Beobachter:innen Belästigung sicher und anonym melden können.
Für die Entwicklung des Meldetools haben wir Recherche-Workshops mit Vertreter:innen unterschiedlicher Zielgruppen geführt. Darauf aufbauend haben wir das Konzept des Meldetools unter Berücksichtigung der Barrierefreiheit und der niederschwelligen Zugänglichkeit entwickelt. Das Design des Interfaces und der Icons erstellten wir unter Berücksichtigung des CI/CD der Stadt Zürich.
Die Umsetzung des Meldetools haben wir unter Einhaltung höchster Sicherheitsstandards zum Schutz der sensiblen Daten entwickelt. Dazu kommt ein serverseitiges Tracking ohne Unterstützung durch Software von Drittanbieter:innen zum Einsatz.
Drei Kampagnenjahre mit unterschiedlichem Fokus
Vor der Lancierung der Kampagne und des Meldetools im Mai 2021 erarbeitete das Forschungsinstitut sotomo im Auftrag der Stadt Zürich die Studie «Unterwegs in Zürich: Wie geht es Ihnen dabei?». In der Befragung gaben rund drei von vier homo-, bi- oder pansexuellen Menschen an, in der Stadt Zürich schon im öffentlichen Raum belästigt worden zu sein, bei heterosexuellen Menschen jede zweite Person. Junge Frauen berichteten besonders häufig von sexueller Belästigung.
Mit diesen Studienergebnissen wurde das Meldetool und die Kampagne lanciert. Der Fokus im lag im ersten Kampagnenjahr 2021 auf den öffentlichen Plätzen sowie auf dem Nachtleben. Die Kampagne war präsent in den Medien, auf Plakaten im öffentlichen Raum und mit Online-Anzeigen im digitalen Raum. Für die Allianzpartner:innen produzierten wir Sticker, Bierdeckel, Pins, Social Media Content, Videos, Textbausteine oder Merkblätter.
Im zweiten Kampagnenjahr 2022 fokussierte die Kampagne inhaltlich auf beobachtende Personen. Mit Videos, Merkblättern oder Postkarten werden Tipps gegeben, wie sich Bystander verhalten können, um belästigten Personen beizustehen. Die Stadt Zürich kooperierte zudem mit den grossen Zürcher Anlässen wie dem Street Food Festival, der Zurich Pride, der Streetparade oder dem Theaterspektakel. Dank einer Kooperation mit den VBZ ist die Kampagne auch in den Zürcher Trams und Bussen präsent.
Das dritte Kampagnenjahr 2023 vertiefte die Bystander-Thematik. Die Kampagne war im öffentlichen Raum mit Plakaten und auch im ÖV sichtbar, ausserdem wurde Präsenz geschaffen in den Zürcher Badis sowie Schul- und Sportanlagen.