Wie verbreite ich meine Facebook App?
Von Simon Bächler | Online Marketing | 09.11.2011
Facebook hat über 800 Millionen Nutzer weltweit und ist das beliebteste Social Media Portal. Externen Entwickler bietet Facebook die Möglichkeit, eigene Applikationen für die Plattform zu entwickeln, in denen man Zugriff auf den riesigen Datensatz von Facebook bekommt. Warum sollten also Firmen nicht diese Plattform für ihre Zwecke einsetzen? Zumal der Betrieb der App gratis ist, während man für Facebook Ads bezahlen muss.
Facebook hat in den letzten Monaten den Datenschutz immer ernster genommen. Wo man früher leicht an viele Benutzerdaten kam, braucht man heute für fast alles die explizite Genehmigung des Benutzers. Mit der entsprechenden Genehmigung kommt man aber an alle nur denkbaren Daten, die bei Facebook gespeichert sind.
Genau so wichtig sind aber auch die sozialen Kontakte der Benutzer. Aus einer App heraus ist es möglich, auf die Liste der Freunde zuzugreifen, ihnen Meldungen schicken und sogar auf die Wall zu posten.
Einige Firmen nutzen dies auch aus, um ihre eigene Nachricht im Namen der Benutzer zu verbreiten. Facebook hat dies erkannt und versucht dies zu verhindern. Schliesslich möchte Facebook, dass die Firmen Werbung kaufen, und gleichzeitig die Wall reserviert bleibt für Benutzer-Generierten Content.
Facebook hat Mitte Jahr ein paar Anpassungen gemacht, mit dem sie das 'Spamming' auf der Wall unterbinden möchten:
- Es ist nicht mehr möglich, einen vorgefertigten Text in einer Benutzer-Nachricht zu platzieren.
- Wird ein zu hoher Anteil an Wallposts einer App weg geklickt, oder ein Post als Spam markiert, wird die ganze App von Facebook als Spam markiert und deaktiviert.
- Ein Benutzer muss den Inhalt eines Posts oder Nachricht, welche von einer App erstellt wurde, absegnen, bevor der Post veröffentlicht werden darf.
Zur viralen Verbreitung einer App bietet Facebook aber den Request Dialog. Damit kann man Freunde auswählen, welche man zur App einladen kann.
Diese erhalten eine Mitteilung auf ihrer Facebook Seite. Wenn sie auf diese klicken, werden sie direkt auf die App geleitet.
Natürlich ist es auch möglich, Freunde über einen Wallpost oder eine persönliche Nachricht auf die eigene Seite aufmerksam zu machen. Facebook empfiehlt aber, den Request Dialog dafür zu verwenden.
Der Vorteil beim Request ist, dass die App weiss, wenn jemand mit einer Einladung auf eine Seite kommt, und kann so die Person bereits identifizieren, bevor sie sich angemeldet hat.
Ganz neu ist, dass man eine Liste von Freunden angeben kann, an die man eine Einladung schicken möchte.
Aktionen
Das neueste Feature von Facebook sind Open Graph Aktionen. Damit kann man eine Aktion veröffentlichen, welche der Benutzer gerade ausgeführt hat. Das klassische Beispiel ist der Like Button. Wenn der Benutzer diesen Button auf einer Seite anklickt, erscheint im Stream eine Meldung, dass der Benutzer eine bestimmte Website geliked hat.
Nun ist das ganze aber offener geworden. Anstatt eine Webseite kann man alles Mögliche angeben. Ebenfalls das Verb ist offen. So kann man zum Beispiel Älpler Makkronen kochen, oder eine Kuh spenden. Diese aktion erscheint korrekt konjugiert im Stream und auf der Timeline des Benutzers.
Das Beste ist, dass das auch ausserhalb von Facebook Seiten funktioniert. Also mit dem 'Add to Timeline' Button auf jeder Webseite eingebunden werden kann.
Aktionen werden auch automatisch auf Facebook zusammengefasst. Wenn ich also mehrmals eine Koch Aktion melde, erscheint in meinem Profil eine Box mit meiner Koch-History.
Bei Spielen stellt Facebook eine Score Funktion zur Verfügung, welche Punktezahlen mit Freunden vergleicht und regelmässig im Stream veröffentlicht.