Campaigning International: Public Eye Award
Von Simone Wasmann | Projekte | 08.02.2013
Wie startet man eine internationale Mitmach-Kampagne, um Global Players an den Pranger zu stellen? Ein Anschauungsbeispiel liefert der Public Eye Award der Erklärung von Bern (EvB) und Greenpeace, der seit Jahren für Schlagzeilen sorgen.
Geschickt nutzt die Kampagne das Scheinwerferlicht des World Economic Forum (WEF), um rücksichtslosen Konzernen einen Schmähpreis zu überreichen. Was im Jahr 2000 als kleine Aktion begann, ist mittlerweile zu einer internationalen Social Media-Kampagne herangewachsen, an der sich ein breites Netzwerk befreundeter Organisationen beteiligt.
Seit 2010 unterstützt Feinheit die Organisatoren des Public Eye Awards. 2011 gelang es, bereits 50‘000 Stimmen zu sammeln. 2012 beteiligten sich weltweit über 120'000 Menschen an der Abstimmung. Dieses Jahr stammten nur noch 20 Prozent der Votes aus der Schweiz.
Einer der Erfolgsfaktoren war der Entscheid, auf Adbusting als Stilmittel zu setzen. Die parodierten Werbungen, sogenannte «Spoofs», erreichten dank ihres Wiedererkennungseffekts hohe Reichweiten. Wie im Falle des brasilianischen Konzern Vale wurden Spoofs von der sozialen Bewegung, im Kampf gegen die Abholzung des Regenwalds, als Kampagnen-Logos weiter verwendet.
Der Schmähpreis lässt Konzerne nicht kalt. Dies brauchte letztes Jahr die Traffic-Analyse ans Licht. Auf die Shortlist schafften es 2012 unter anderen Samsung und Tepco. Die Folge war, dass in Korea und Japan erstmals Online-Medien breit darüber berichteten - mit Link auf die Public Eye Awards. Die Stimmbeteiligung war in beiden Ländern dementsprechend hoch.
Die Internationalisierung der Kampagne stellte neue Herausforderung an die Technik. Die Infrastruktur musste rund um die Uhr tadellos funktionieren und grosse Schwankungen bei den Zugriffen verkraften.
Um diesen Service garantieren zu können, wurden letztes Jahr die Serverkapazitäten aufgestockt. Feinheit erlaubte den Kunden, die Serverkapazität in Echtzeit zu skalieren und mit einer Monitoring-Funktion effizient zu überwachen.
Eine entscheidende Neuerung war eine neue Methode, um die via Mobil abgegeben Stimmen zu validieren. Mehr Sicherheit bot zudem ein Filter, der übermässige Zugriffe einzelner IP registrierte.