Mit Games im Gepäck nach San Francisco

Jeremy Spillmann, Game-Designer bei Feinheit, nimmt an der «Game Developpers Conference» (25.-29. März) in San Francisco teil. Im Interview erzählt Jeremy, was er für neue Spiele im Gepäck hat und wo die Schweizer Game-Szene im internationalen Vergleich steht.

Jeremy, was spielst du gerade?

Auf meinem iPhone läuft gerade «Ridiculous Fishing». Ein Angler-Game mit einzigartigem Spielmechanismus, das bereits fürs Independent Game Festival nominiert wurde.

Nächste Woche bist du in San Francisco, an der Game Developers Conference. Was erwartet dich da?

Die Game Developers Conference (GDC) ist mit über 20'000 Spielschaffenden die grösste Fachkonferenz weltweit und richtet sich an ein Insider-Publikum. Sie setzt ein Gegenpunkt zur bekannten «Electronic Entertainment Expo», die ihren Fokus stärker auf die Konsumenten legt.

Du wurdest für die GDC eingeladen. Was machst du dort?

Zunächst bin ich als Teil der Schweizer Game-Szene dort. An der GDC gibt es ein «Swiss Developers Breakfast», an dem Entwickler fünf Minuten Zeit haben, ihre Neuigkeiten zu präsentieren. Im Gepäck habe ich auch fünf Spiele im Auftrag der Zürcher Hochschule der Künste, an der ich selbst Gamedesign studierte. Sie werden an der Ausstellung SWISSNEX präsentiert. Mit zwei Kollegen nehme ich zudem an der GDC-Play teil. Die Ausstellung ist ein Spin-off der GDC, um Projekte zu präsentieren und Investoren zu finden.

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Wo steht die Schweiz Game-Szene im internationalen Vergleich?

Das ist schwierig zu beantworten. Auffällig ist, dass kleine Games aus der Schweiz an der GDC Beachtung finden. Darunter sind Mario von Rickenback mit «Krautscape» oder die Jungs von digiDingo mit «Groh». Beide Spiele wurden nominiert für Best of GDC-Play. Gleichzeitig gibt es hierzulande weiterhin kein Unternehmen, das in der obersten Game-Liga mitmischt.

Eine lebendige Szene, aber ohne Big Players?

Ja, das zeigt sich auch bei den Projekt-Budgets. Es gibt kaum Game-Titel, die für die Produktion ein Budget über 200'000 Franken haben. In der grossen Liga werden wird deshalb nicht so schnell spielen. Trotzdem erwarte ich einige Überraschungen im Mobile Bereich. Hier gibt es in der Schweiz viele kleine, innovative Studios.

Welche eigenen Arbeiten wirst du an die Konferenz mitbringen?

Ich werde mein Game «The Highest Heart» präsentieren. Es ist eine Weiterentwicklung aus meiner Full Color Planet Serie. Ausserdem steht mein erstes FEINHEIT-Game «Meet the Street» kurz vor dem Stapellauf, das wir für eine Kampagne von Fussverkehr Schweiz realisieren durften. Das kostenlose Spiel gibt’s ab 4. April im iTunes Store.

Was ist das für ein Game?

«Meet the Street» ist ein edukatives Spiel mit viel Action und Humor. Aus der Vogel-Perspektive muss man Verkehrskreuzungen managen und sein Reaktionsvermögen beweisen.

Hast du noch weitere Projekte in der Pipeline?

Ich arbeite gerade an «Born to Run». Die Mitspieler liefern sich ein spannendes Wettrennen über den Hausdächern. Das Mobile-Game wird im Juli fertig sein.

Interview: Daniel Graf und Roman Wiprächtiger