Digital Publishing: form follows function
Von Stephan Germann | Projekte | 21.05.2013
Im ersten Blog zum Thema “Digital Publishing” wurden die Unterschiede zwischen analogen und digitalen Publikationen erläutert. In diesem Blog werden unterschiedliche Arten von digitalen Publikationen vorgestellt.
Bei digitalen Publikationen wird zwischen laufenden und abgeschlossenen Publikationen unterschieden.
Laufende Publikationen sind Plattformen mit konstantem Informationsfluss wie
- News-Apps wie 20 Minuten
- Webseiten wie nzz.ch
Diese Art von Publikationen lebt von der Aktualität. Sie liefern stetig neue Inhalte, die oft nur im Internet verfügbar sind.
Bei abgeschlossenen Publikationen, wie periodisch erscheinende Magazine (Das Magazin) oder Bücher, ist es sinnvoll diese offline zugänglich zu machen.
Dafür wurde bisher standardmässig das PDF verwendet. Die Stärke des PDF ist, dass ein Dokument unabhängig vom Gerät oder Betriebssystem originalgetreu gedruckt werden kann. Diese Eigenschaft ist auch seine grösste Schwäche. A4-PDF sind auf einem Smartphone nur schlecht leserbar. Da Heute Dokumente sehr oft am Bildschirm gelesen und kaum noch gedruckt werden, ist das sehr unpraktisch.
Die Antwort auf das Problem heisst EPUB. Das Format basiert auf HTML und CSS und passt den Inhalt der jeweiligen Bildschirmgrösse an. Der Text behält eine leserbare Schriftgrösse, indem er auf mehrere Seiten verteilt wird.
Neben EPUB gibt es eine Reihe von proprietären Formaten. Der Nachteil: Sie ketten den Herausgeber an die Software, die häufig sehr kostspielig ist.
Das Format EPUB ermöglicht ein interaktives Inhaltsverzeichnis, multimedialen Inhalt (Bildergalerien, Videos, Ton) und Interaktionen mit dem Leser. Wie beim PDF benötigt man auch für EPUB einen Reader.
EPUB-Reader sind meist in eine App integriert, die Buchhandlung, Büchergestell und Reader vereint. Herausgeber digitaler Publikationen stehen vor der Entscheidung ob bestehende Lösungen wie der “Zeitungskiosk” von Apple, oder eine eigene App genutzt werden sollen.
Die eigene App hat den Vorteil, dass die Kommunikation mit dem Leser erleichtert wird und die Auswertungen des Leseverhaltens möglich wird. Eine eigene App trägt ausserdem die eigene Marke. Der bestehende “Zeitungskiosk” hat wiederum den Vorteil, dass Leser, die diesen Service bereits nutzen, die Publikation dort auch finden werden.
Vereinfacht gesagt lautet die Frage: Beim Grossisten im Regal stehen oder einen eigenen Laden eröffnen?
Im 3. Teil zeige ich konkrete Herangehensweisen für abgeschlossene, digitale Publikationen auf.