First Strike: Kriegsspiel mit Antikriegsbotschaft

Lust, über Nuklearwaffen zu herrschen? Dann spiel «First Strike»! Meistere die Gratwanderung zwischen Krieg und Frieden ohne dabei den ganzen Planeten zu zerstören.

«First Strike» feierte am 12. März seinen Release und legte einen traumhaften Start hin. Das Game kletterte auf Platz 1 in den Top-iPad-Apps der Schweiz und wurde auch als «Best Upcoming Game» für die International Mobile Gaming Awards (IMGA) nominiert.

Schicksalshafte Fingerbewegungen

Niemand wünscht sich einen nuklearen Kollaps. Doch viele Menschen sind sich nicht bewusst, wie akut die Lage wirklich ist. Staaten rüsten noch immer auf, auch wenn diese Information den Weg in die Medien nicht mehr findet. Das Problem wird immer grösser. First Strike will als lustiges Game für die Problematik rund um Nuklearwaffen sensibilisieren. Dem Spieler stehen verschiedene Atommächte zur Auswahl. Mit Cleverness entscheidet er, ob er ab- oder aufrüsten, die Gegner ausspionieren oder Gelder in die Entwicklung stecken will. Mit einer Fingerbewegung auf dem Tablet kontrolliert man das Schicksal der Erde. Denn so viel braucht es, um eine atomare Rakete zu starten.

«Wir wollten zeigen, was passiert, wenn sich unser Planet im Atomkrieg befindet»

Philipp Rüegg von watson.ch interviewte Jeremy Spillmann, Game-Designer von First Strike.

Schweizer spielen Atomkrieg. Steckt dahinter der geheime Wunsch nach Atomwaffen für die Schweiz?

(Jeremy lacht) Nein, nein. Wir wollten einfach ein Strategiespiel von globalem Ausmass für das iPad programmieren. Durch die Ansiedlung in der heutigen Zeit landet man unweigerlich im nuklearen Krieg. Weitere Faktoren waren, dass es in unserem Studio sehr viele politisch interessierte Leute gibt und das Thema Atomkrieg etwas in Vergessenheit geraten ist. Gerade mit der Situation in der Ukraine ist das Thema aber wieder einen Schritt näher gerückt. Auch reicht das weltweite nukleare Arsenal immer noch für die zigfache Zerstörung der Erde aus. Das Spiel sollte aber trotz aller Ernsthaftigkeit Spass machen und witzig sein. Spiele eignen sich hervorragend, um auf unterhaltsame Weise ernste Themen anzusprechen ohne den Mahnfinger zu heben.

Was habt ihr für Recherche betrieben?

Wir haben nachgeforscht, welche Nation wie stark ist. Wer hat noch Atomwaffen und wer hat bereits abgerüstet. Dabei mussten wir natürlich etwas improvisieren. Nähme man das richtige Gefälle zwischen Ländern wie der USA und Indien, wäre es kein unterhaltsames Spiel mehr. Nordkorea erhält deshalb auch den Schwierigkeitsgrad unmöglich, denn in Echt hätte es wohl keine Chance.

Wie habt ihr die Stärke der Atom-Mächte bestimmt?

Wir haben uns an den offiziellen verfügbaren Daten orientiert, liessen uns aber auch genug kreativen Spielraum. So waren wir bei Brasilien beispielsweise nicht ganz sicher, ob sie mal ein Atomprogramm hatten oder nicht. Da aber Südamerika sonst völlig leer gewesen wäre und es jemanden brauchte, um die Amis von Anfang an unter Druck zu setzen, beförderten wir Brasilien kurzerhand zur Atommacht. Das Spiel kann sich nicht damit brüsten, die Realität abzubilden.

Wieso habt ihr nicht auch gleich die Schweiz mit reingenommen?

Die Schweiz ist einfach viel zu klein, so dass man sie kaum selektieren kann, ohne die Zoomstufe ins Unendliche zu schrauben. Ich hätte auch gerne die Antarktis als geheime zwölfte Atommacht eingebaut. Da schaut kaum jemand hin.

Das vollständige Interview von Philipp Rüegg mit Jeremy findet ihr hier.

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Blindflug Studios

Das Feinheit-Gameteam hat ihr eigenes Game Studio gegründet: Blindflug Studios. Ideenreiche und lustige Games sollen auf real existierende Dilemmas aufmerksam machen. Mit interessanten Spielmechanismen und einnehmenden Szenarien will das Team Spielern auf unkomplizierte Art und Weise komplexe Weltprobleme näherbringen.

Mehr zum neuen Game Studio und zu First Strike auf dem Blog von Moritz Zumbühl.