Die Geschichte des Antidoping – in Games

In der Welt der Athletinnen und Athleten ist der Einsatz von leistungssteigernden Mitteln geächtet. Neben Regulierung ist Prävention im Antidoping-Bereich ein grosses Thema geworden. Wie junge Sportler sauber bleiben, das lässt sich ihnen durchaus lustvoll vermitteln – u. a. mit Computerspielen. Eine kleine Geschichte.

Geschicklichkeitsspiel, Quiz oder Jump'n'Run

Oh wehe, der Urintest steht an. Ob man nun tatsächlich verbotene Substanzen geschluckt hat, wird im Spiel "Tissespillet" der dänischen Antidoping-Organisation nicht klar. Hauptsache, man zielt gut – trotz des ruckligen Strahls – und behält trockene Hände. Wer weiss, ob es die fehlende Verbindung zu didaktischen Elementen war, die dieses Facebook-Game verschwinden liess.

Tatsächlich ist wohl das geschickte Urinieren einer der leichteren Herausforderungen auf dem Weg zum Spitzensportler. Vielseitig sind dagegen die Verlockungen, ob man nun die Trainingsstunde sausen lässt und dafür einmal tiefer in den Ärztekoffer guckt. Solche Entscheidungsdilemmata warten auf den Spieler von "Play True Challenge" – einem Online-Game, dass von der globalen World Anti-Doping Agency (WADA) angeboten wird.

Neben Deutsch stehen unzählige Sprachen zur Auswahl.

Mobile Games am Kommen

Die Grafik hat in der Zwischenzeit einige Sprünge gemacht. Auch die Vermittlung von Wissen über Desktop-Games ist in den Hintergrund getreten. Antidoping-Organisationen setzen heute vermehrt auf Mobile Games, den schnellen Spielen für unterwegs, die sich einfach als Apps runterladen lassen.

Coldeportes, der Verband aus Kolumbien, greift zwar auf die strategischen Entscheidungssituationen von "Play True Challenge" zurück, zeigt sie aber in einem bedeutend aufgefrischten Look. "Juego limpio" – also schön zweideutig ein sauberes Spiel – erschien zur Jahreswende 2014.

Das Mobile Game "Born to Run", von Antidoping Schweiz in Auftrag gegeben, hat sich noch freier mit der Thematik befasst. Man kennt es noch von früher, die Schalligel und Marios, die von links nach rechts vorwärts stürmen. Der Gamer treibt den Athleten über die Däche und kann dabei dopingähnliche Substanzen einnehmen – für den schnellen Schub, na klar. Doch die Chancen steigen, dass man erwischt wird.

"Born to Run" zeigt, dass in der Prävention auch sehr spielerische Ansätze zum Kommunikationsziel führen können.

"Born to Run" wurde von FEINHEIT entwickelt.

Recherche zum Artikel: Michael Krattiger, Antidoping Schweiz

Event:

Michael Krattiger wird zusammen mit Dominik Bucheli (Fussverkehr Schweiz) und FEINHEIT-Geschäftsführer Moritz Zumbühl am 10. Juli 2014 über die Potentiale von Mobile Games reden. Kommen Sie vorbei!