Crowdfunding: Die Erfolgsfaktoren
Von Daniel Graf | Campaigning & Fundraising | 08.02.2013
Nur von Likes und Liebe alleine konnte bisher niemand leben.
Nur von Likes und Liebe alleine konnte bisher niemand leben. Doch mit Crowdfunding ist Bewegung in die Social Media-Welt gekommen. Das Feinheit-Team hat in den letzten Monaten die Plattform «Feinfunding» entwickelt und verschiedene Projekte betreut, darunter eine erfolgreiche Abstimmungskampagne für den Mieterverband. Aktuell setzen wir Projekte im Auftrag der Gewerkschaft Unia um.
Crowdfunding wird 2013 zweifellos auf der Agenda vieler Organisationen und Unternehmen stehen. Doch was sind die Erfolgsfaktoren für ein Projekt? Auf Grundlage unserer Praxiserfahrungen haben wir sieben Tipps und Tricks zusammengestellt.
1. Kurzstrecke statt Marathon
Spendenaktionen im Netz haben eine relativ kurze Halbwertszeit. Die Dauer ist deshalb eine kritische Grösse für den Erfolg. Geht der Zeithorizont über 4 bis 6 Wochen hinaus, lässt das Interesse der Community rasch nach. Wer bei Crowdfunding-Aktionen mitmacht, erwartet rasche Resultate. Deshalb sind regelmässige Updates im Projekt-Blog sehr wichtig.
2. Grosses Kino veranstalten
Soll ein Crowdfunding-Projekt zu einem «Happy End» führen, braucht es die Aufmerksamkeit eines wachsenden Publikums. Jeder Spender soll zum Multiplikator in seinem persönlichen Umfeld werden. Doch wie lässt sich ein Publikum gewinnen? Wir empfehlen, vor dem Start eine Dramaturgie festzulegen. Als Faustregel gilt: Es braucht einen Start mit Pauken und Trompeten, prickelnde Zwischensprints und einen fulminanten Schlussspurt.
3. Auf die Verpackung achten
Crowdfunding-Projekte brauchen eine attraktive Verpackung. Denn letztlich entscheidet das Zusammenspiel von Design und Informationen, ob sich ein Spender für das Projekt begeistert. Die Beschreibung sollte knapp gehalten und personifiziert auf einen Absender zugeschnitten sein. Um die Mund-zu-Mundpropaganda in Gang zu setzen, hilft erfahrungsgemäss eine Projekt-Geschichte, die sich leicht weitererzählen lässt.
4. Gesicht zeigen
Das Herz einer Crowdfunding-Kampagne bleibt das Pitch-Video. Es ist die Bühne, auf der der Projektinitiator in 2 bis 3 Minuten packend, authentisch und transparent erklären kann, woher die Idee stammt, was die Motivation hinter dem Projekt ist und weshalb es Unterstützung verdient. Die Chance für eine Verbreitung steigt massiv mit dem Unterhaltungswert und der Aktualität des Clips.
5. Grosszügig Belohnungen verteilen
Crowdfunding ist ein Tauschgeschäft: Wer ein Projekt unterstützt, wird direkt am Erfolg beteiligt und erhält etwas zurück. Bei den Belohnungen sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Zentral ist die Exklusivität. Wir empfehlen, die Zahl der Gegenleistungen auf 4 bis 6 gestaffelte Angebote zu beschränken, um die Entscheidung nicht unnötig zu erschweren. Um einen möglichst grossen Kreis von potentiellen Spendern abzuholen, sollte die Basis-Belohnung sorgfältig ausgewählt werden. Selbstredend darf dabei der Aufwand für die Gegenleistungen nur einen kleinen Teil der Spende ausmachen, damit sich das Crowdfunding auch lohnt.
6. Leuchtraketen abfeuern
Der Knackpunkt ist bei vielen Projekten die fehlende Öffentlichkeit. Die Netzwerke der Initiatoren sind oft zu klein, um in einem kurzen Zeitraum die angepeilten Budgets zu erreichen. Reichweite lässt sich am effizientesten mit klassischen Medien erzielen. Viele Projekte haben das Potenzial für eine gute Story. Zusätzliche Publizität erreicht man auch mit Veranstaltungen, Strassenaktionen und der Einbindung von Promis.
7. Einbinden statt ausgrenzen
Crowdfunding kann für das Projekt eine positive Dynamik entwickeln: Die Unterstützer zahlen nicht nur, sondern geben Feedback und Impulse. Eine erprobte Variante, um das Publikum stärker einzubinden, ist ein Mitspracherecht bei projektbezogenen Entscheidungen. Diese Involvierung sorgt für einen fortlaufenden Dialog und führt zu einer wachsenden Support-Community, die sich den Erfolg des Projektes auf die Fahne geschrieben hat.
Crowdfunding by FEINHEIT
Feinheit hat eine eigene Plattform entwickelt, die in Online-Kampagnen für Crowdfunding eingesetzt werden kann. Die Software «Feinfunding» erlaubt es Organisationen und Unternehmen, unabhängig von Drittanbietern, ihre Projekte im Netz zu präsentieren.
Diese flexible Lösung ist besonders interessant für diejenigen, die über eine Online-Community verfügen und Fans, Kunden oder Mitglieder ansprechen möchten. «Feinfunding» kann rasch und effizient in jede Webseite eingebunden und jedem Design angepasst werden.
Für Fragen zu Crowdfunding und unserer Plattform «Feinfunding» steht Ihnen COO Matthias Kestenholz gerne zur Verfügung.