Simon Hugi im Gespräch mit unseren Gästen Regula Reidhaar und Nils Jocher über Holacracy.

Holacracy: Unsere Erfahrungen nach 4 Jahren

Seit rund vier Jahren sind wir bei Feinheit holakratisch organisiert – und wir sind längst nicht die einzigen. Mit Gästen aus anderen Organisationen haben wir am FeinTalk diskutiert, was Holacracy kann und nicht kann und welche Learnings wir aus unserer täglichen Arbeit in und mit Holacracy ziehen.

«Holacracy ist das Betriebssystem unserer Agentur». So beschreibt es Simon Hugi, Partner und Kommunikationsberater bei Feinheit, in seinem Input. Wie jedes Betriebssystem hat Holacracy seine Vorteile und seine Tücken. Man muss lernen, damit umzugehen und nur durch stetes Üben und Anwenden entfaltet es seine ganze Stärke.

«Wir bei Feinheit ziehen nach vier Jahren ein positives Fazit. Holacracy macht unsere Arbeit effizienter. Es schafft Transparenz, wer eigentlich was macht, und warum», sagt Simon Hugi. Und vor allem übergibt Holacracy den Mitarbeitenden mehr Verantwortung und damit mehr Gestaltungsfreiheit, was gerade für eine Kommunikationsagentur essentiell ist. Ebenso ermöglicht es uns, unsere Struktur im extrem schnelllebigen Kommunikationsbereich fortlaufend den Bedürfnissen anzupassen und wahrlich interdisziplinär zu arbeiten.

Regula Reidhaar hat in ihrer Zeit bei Brot für alle die Umstellung auf Holacracy mitgestaltet. «Als Geschäftsleitung wollten wir den Mitarbeitenden mehr Entscheidungskompetenzen geben und die Abläufe verschlanken. Nach einem längeren Rechercheprozess haben wir uns für Holacracy entschieden, passten das System aber an unsere Bedürfnisse an. Holacracy bietet allen Beteiligten viel Gestaltungsfreiraum innerhalb der definierten Rollen, das ist eine tolle Erfahrung.»

Auch das Zentralsekretariat der SP Schweiz arbeitet seit rund zwei Jahren holakratisch. «Ein Organisationssystem, das Mitbestimmung und Mitwirkung fördert und die Macht dezentral verteilt, passt zu den Werten der SP», sagt Nils Jocher, der die Umstellung bei der SP Schweiz hautnah miterlebt hat. Auch er streicht den Effizienzgewinn hervor: «In Holacracy sind Sitzungen und Prozesse klar strukturiert, das hilft. Wenn jede*r täglich 30 Minuten weniger in internen Sitzungen ist, dann wird bei rund 40 Mitarbeitenden viel Zeit und Energie frei, die wir in produktive Arbeit investieren können.»

Wir möchten Ihnen gerne Inhalte des Anbieters YouTube anzeigen, aber respektieren Ihre Privatsphäre. Falls Sie mit der Datenschutzerklärung des Anbieters einverstanden sind, klicken Sie bitte den folgenden Button, um die Inhalte anzuzeigen.
Datenschutzerklärung

Das Fazit der Runde nach angeregter Diskussion: Holacracy ist kein Allheilmittel, das alle Probleme löst. Es muss zu den Werten und zur Kultur einer Organisation passen und eine erfolgreiche Einführung erfordert Zeit, Geduld, einen aktiven Einbezug der Mitarbeitenden und eine gute Begleitung. Einmal implementiert, bedeutet Holacracy auch konstante Entwicklung, wozu es Wille und Zeit braucht. Und vielleicht am wichtigsten: Es braucht Mut, sich auf etwas Neues einzulassen und dabei auch scheitern zu können. Ganz nach dem Holacracy-Grundsatz: Ist etwas «safe enough to try», dann machen wir es.

Simon Hugi

Willst du mehr wissen?

Simon Hugi freut sich über deine Kontaktaufnahme: